Der Veste-zu-Veste-Lauf zählt sicherlich zu den traditionellen Laufveranstaltungen im Raum Coburg.
Selbstverständlich dürfen da Läufer(innen) des Run-and-Bike-Teams nicht fehlen: am vergangenen
Sonntag (01.03.2025) waren 21 Vereinsmitglieder an der Startlinie.
Nicht selten passiert es, dass Reisende oder Gäste meinen, über der Stadt Coburg befände sich eine
Burg. Daraufhin werden sie von Coburger(innen) sehr schnell und deutlich korrigiert: “nein, das ist
keine Burg, sondern eine Veste, die Veste Coburg, auch als Krone der Franken bezeichnet“. Laut
Wikipedia ist Veste die ältere Begrifflichkeit für Festung. Unter den wenigen mittelalterlichen Anlagen
in Deutschland, die diese Bezeichnung tragen, zählt auch die Veste Heldburg, die sich in
unmittelbarer Nachbarschaft zu Coburg befindet, verbunden über dichte Wälder, weitläufige Fluren,
geprägt von herrlicher Landschaft deutscher Mittelgebirge. Dies muss wohl auch einst für die
Initiatoren der Coburger Turnerschaft der Anlass gewesen sein, einen Lauf von der Veste Heldburg
zur Veste Coburg ins Leben zu rufen:
Die Distanz beträgt rund 26 Kilometer, eben ein Halbmarathon und ein “bisschen“ mehr – also ideal,
um sich über die klassische Distanz des Halbmarathons hinaus zu entwickeln. Zusätzlich führt die
Strecke über ein anspruchsvolles Höhenprofil: Ab der Veste Heldburg geht es stetig bergauf bergab
über Wald-Forstwege als Ausläufer Südthüringens, nur kurz unterbrochen durch Asphaltstraßen bei
Bad Colberg. Nach dem Übergang nach Bayern bzw. Oberfranken setzt sich der Lauf im Callenberger
Forst ebenfalls auf weichen Forststraßen bis zur Stadtgrenze von Coburg fort. Nachdem die Stadt
Coburg durchschritten ist, gilt es, Kraftreserven zu mobilisieren, denn es ist der finale Anstieg zur
Veste Coburg zu bewältigen. Es ist also hilfreich, die Strecke und insbesondere ihr Höhenprofil zu
kennen, um die Kraft während des Laufs passend einzuteilen. Ansonsten eignet sich der Veste-zu-
Veste-Lauf bestens, um den Trainingsstand nach den Wintermonaten zu testen. Hierfür verzichten die
Organisatoren auf eine Zeitnahme. Starter(innen) des Run-and-Bike-Teams waren überwiegend
“Wiederholungstäter“ und wussten also, was auf sie zukommt:
Nach dem gut organisierten Bus-Transfer leuchteten wieder einmal 21 Run-and-Bike-Lauf-Shirts im
Startfeld unterhalb der Veste Heldburg hervor. Der Start erfolgt unkompliziert: ein Mitglied der
Turnerschaft zählt lautstark von fünf auf null herab – und los geht’s! Schnell bilden sich die ersten
Lauf-Grüppchen. Man kennt sich, und so lange noch Luft dazu vorhanden ist, werden die ersten
Laufkilometer von ein paar Unterhaltungen begleitet. So geht’s zügig voran. Unterdessen sollten die
Augen nach rechts und links schweifen, um einige reizvolle Ausblicke zu genießen – malerische
Waldlichtungen und Fluren, wo sich “Hase und Fuchs gute Nacht sagen“. Auch die Lunge erfreut sich
über die gute, erfrischende Luft des Waldes. Und schon ist die Hälfte des Laufs geschafft: Bei
Kilometer 13 am Rande des Callenberger Forstes trifft sich die Laufgemeinschaft am
Verpflegungsstand der Turnerschaft. Das Wetter des vergangenen Sonntags war zu schön, um
einfach weiter zu laufen. So verweilten die Run-and-Bike’ler unter den Athleten bei einem heißen Tee,
Obst und ein paar Müsliriegel. Nach bekannten Wegstrecken durch den Callenberger Forst ist die
Stadtgrenze Coburg schnell erreicht. Für den Halbmarathon-Läufer würde jetzt allmählich der
Endspurt beginnen. Aber nein, es gilt, sich zu bremsen, da noch rund 8 Kilometer zu bewältigen sind.
Zusätzlich gewinnt man Respekt, wenn sich ersten Blicke zur Veste Coburg ermöglichen: puh, dorthin
muss es noch hinaufgehen! Coburg ist schnell durchschritten. Am Schlossplatz angelangt holen
Läufer(innen) nochmals tief Luft: der Vestungsberg liegt vor ihnen. Bei den meisten werden die
Schritte kürzen, doch Aufgeben tut nun keiner! Spaziergänger applaudieren und jubeln am
Wegesrand und sorgen so, die Strapazen zu vergessen und die letzten Meter zu bezwingen. An der
Veste Coburg angekommen ist die Genugtuung groß –
“Veste Heldburg zur Veste Coburg“: geschafft!
Die routinierte Verpflegung der Turnerschaft setzt sich im Burggraben fort. Genüsslich stärkten sich
die Run-and-Bike’ler und ließen die zurückliegenden Kilometer zufrieden Revue passieren.
Mit dem Veste-zu-Veste-Lauf ist also ein Anfang gemacht – spätestens jetzt hat der Start in die
Laufsaison begonnen! Das Run-and-Bike-Team freut sich über die Teilnahmen an wöchentlichen
Lauftreffs, allen Läufer(innen) weiterhin einen guten Trainingsfortschritt, so dass die gesetzten
Laufziele von 2025 erreicht werden!